17.06.2016

Bischof Athanasius Schneider: "Migration ist künstlich geplant und programmiert"

22.04.2016 07:27

Rorate: Interview mit Bischof Athanasius Schneider

Wir freuen uns, Ihnen das Exklusivinterview von Dániel Fülep des John Henry Newman Zentrums für Höhere Bildung in Ungarn mit Seiner Exzellenz Bischof Athanasius Schneider präsentieren zu können.

Bemerkung: Dieses Interview wurde im März verzeichnet – vor der Veröffentlichung der Amoris Latitia. Das vollständige Interview – einschließlich der Fragen und Antworten hinsichtlich der beiden Synoden – lesen Sie hier weiter.

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Über das zweite Vatikanische Konzil

Fülep: Bei einer theologischen Konferenz in Rom in December 2010 schlugen Sie die Notwendigkeit eines „neuen Lehrplanes“ [1] vor, in der die päpstliche Lehrautorität die Fehlinterpretationen der Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils korrigieren sollte [2] Was denken Sie heutzutage darüber?

Bischof Schneider: Ich denke, dass in unserer Zeit der Verwirrung, es absolut notwendig ist, einen solchen Lehrplan zu haben. Einen Lehrplan zu haben, bedeutet eine Liste, eine Aufzählung der Gefahren, verwirrten Aussagen, Fehlinterpretationen usw. zu haben; eine Aufzählung der am weitesten verbreiteten und häufigsten Fehler in allen Bereichen der Glaubenslehre, der Moral und Liturgie. Auf der anderen Seite, sollte man auch die gleichen Punkte klären und positiv bewerten. Es wird sicher kommen, denn die Kirche hat immer sehr klare Erklärungen abgegeben, vor allem nach Zeiten der Verwirrung.

Fülep: „Aggiornamento“ war der Name des päpstlichen Programms von Johannes XXIII. in einer Rede am 25. Januar 1959, und es wurde als eines der Schlüsselworte während des Zweiten Vatikanischen Konzils verwendet. Was ist die richtige Interpretation dieses Satzes?

Bischof Schneider: Für Papst Johannes XXIII. bedeutete „aggiornamento“, die Wahrheit nicht zu verändern, es aber in einer tieferen und auf eine pädagogische Art und Weise zu erklären, so dass die Menschen die Wahrheit besser verstünden und akzeptieren würden. Der Papst betonte, „aggiornamento“ bedeute, den Glauben in seiner Gänze festzuhalten. Nach dem Konzil wurde dieses Wort radikal missbraucht wurde, um den Glauben zu ändern. Das war nicht die Absicht von Johannes XXIII.

Fülep. Ein weiterer missverstandener Begriff ist „participatio actuosa“ [3] Auch den Kleriker zufolge, bedeutet es, dass vorzugsweise jeder eine Aufgabe während der Liturgie erhalten soll. Es scheint, als ob dieser Begriff auf Rummel oder Aktivismus hinzeichnet. Die Idee der internen Tätigkeit taucht nicht einmal auf.

Bischof Schneider: Die erste Person, die den Ausdruck „participatio actuosa“ verwendete, war Papst Pius X. in seiner berühmten Motu Proprio Tra le sollecitudini [4] über die Kirchenmusik (Ergänzung: das Apostolisches Schreiben des Papstes zur Magna Charta der Kirchenmusik. Die Magna Charta der Kirchenmusik identifiziert den gregorianischen Choral als die Musik, die wesenhaft zur katholischen Kirche gehört und als wahrhaftig heilige und wahre Kunst“). Der Papst spricht über die „participatio actuosa“ und erklärt, dass es die Teilnahme des treu Gläubigen an der Heiligen Messe, dass die Aufnahme der heiligen Worte und der Riten bewusst und nicht abgelenkt verlaufen sollte, bedeute. Herz und Mund sollen im Einklang sein. Man findet praktisch die gleiche Bedeutung im Dokument „Sacrosantum Concilium“ des Zweiten Vatikanischen Konzils, [5] dort lassen sich keine größeren Umdeutungen der Lehre finden. Und Sacrosanctum Concilium lehrt, dass participatio actuosa in der Praxis zuhören, antworten, singen, knien und auch schweigen bedeuten. Es ist das erste Mal, dass das Lehramt über das Schweigen als eine Form der participatio actuosa sprach. Wir müssen daher einige Mythen über die „articipatio actuosa“ ausrotten.

Über die Krise der Kirche

Fülep: Heute müssen wir erkennen, dass es einen tiefen Bruch innerhalb der Kirche gibt. Das Bild ist sehr komplex, aber wir können vereinfachend sagen, es herrscht eine schmerzhafte Konfrontation zwischen Moderne und Tradition. Wie kann Eure Exzellenz diese Gegensätzlichkeit des Lebens der Kirche erklären?

Bischof Schneider: Wir haben diese Dichotomie seit 50 Jahren bereits gelebt und erlebt, seit dem Konzil. Auf der einen Seite gibt es positive Zeichen in der Kirche. Auf der anderen Seite werden reale Fehler von einigen Bischöfen und Priestern verbreitet. Eine solche Situation ist gegen die Art der Kirche. Jesus Christus gebot den Aposteln und seinen Nachfolgern, den Schatz des Glaubens zu wahren, dass heißt, den katholischen Glauben, intakt zu halten, so dass die Apostel selbst bereit waren für diesen Glauben zu sterben. Jene, die Autorität in der Kirche haben, müssen gegen eine solche Situation handeln und sie korrigieren.

Fülep: Wenn man das Leben der Kirche analysiert, kann man erkennen, dass wir in einer außergewöhnlichen Zeit leben. Abtrünnigkeit herrscht vielleicht im allgemeinen überall und Häresien toben sich aus: Moderne, Konziliarismus, Archaik usw. Nur leider sehen wir die Zeichen der Häresie auch unter den Bischöfen. Historiker sagen, dass diese Krise uns an die Zeit des Arianismus erinnert (Arianismus ist eine christliche theologische Lehre, die nach einem ihrer frühen Vertreter, Arius, benannt ist. Im Bereich der Christologie steht sie im Gegensatz zur Trinitätslehre und wird von den christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften, die die ersten beiden ökumenischen Konzilien anerkennen, als Häresie angesehen.). Wenn dieser Vergleich korrekt ist, worin besteht die Ähnlichkeit zwischen der Zeit des Arianismus und unserer Tage?

Bischof Schneider: Die arianische Krise im 4. Jahrhundert stiftete eine allgemeine Verwirrung in der ganzen Kirche. So waren Häresien oder Halbwahrheiten und Mehrdeutigkeiten in Bezug auf die Göttlichkeit Christi zu dieser Zeit weit verbreitet. Es gab nur sehr wenige Bischöfe, die sich offen gegen solche Ketzereien und Mehrdeutigkeiten, die von so genannten Semi-Arianer vertreten wurde, entgegenstellten. In jenen Tagen wurden nur politisch korrekte Kleriker in höhere kirchliche Ämter als Bischöfe befördert, weil die Regierung zu jener Zeit die Ketzerei unterstützte und förderte. In gewisser Weise besteht eine Ähnlichkeit zu unserer Zeit. In unserer Zeit wird nicht nur eine bestimmte Lehre des Glaubens verweigert, sondern es herrscht eine allgemeine Verwirrung in fast allen Aspekten der katholischen Lehre, Moral und Liturgie. Auch in unseren Tagen sind die meisten Bischöfe ganz still oder ängstlich in Bezug auf die Verteidigung des katholischen Glaubens. Deshalb lautet meine Antwort „Ja“, es gibt Ähnlichkeiten.

Fülep: Einige schlagen vor, dass es wichtig sei, dass ein neuer Glaubenssatz den Begriff der „Tradition“ definieren sollte und eindeutig die Verbindungen von Tradition mit dem Papsttum, den Konzilen, dem Lehramt usw. festgelegt. Diese neue Glaubenslehre könnte die Tradition z.B. gegen den Konziliarismus oder eine falsche Auslegung des päpstlichen Primats verteidigen. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Bischof Schneider: Wir haben ein Dokument des Zweiten Vatikanischen Konzils über die göttliche Offenbarung Dei Verbum [6] und es enthält sehr schöne Aussagen. Es besagt, dass das Lehramt, der Papst nicht über dem Wort Gottes oder der Tradition stehen, sondern Diener der schriftlichen und mündlichen Überlieferung (= Tradition) des Wort Gottes sind. Man sollte auch darauf hinweisen, dass der Papst, dass Papsttum nicht Eigentümer der Tradition oder der Liturgie ist, sondern dass er sie als guter Gärtner zu wahren hat. Der Papst muss die Tradition als treuer Diener bewahren und verteidigen. Ich denke, es wäre gut, die Reflexion über das Verhältnis zwischen dem Lehramt und der Tradition zu vertiefen.

Fülep: Heutzutage müssen katholische Gläubige, die Schwäche und die Funktionsstörungen des Lehramts erleben: ohne Übertreibung wage ich zu sagen, dass man fast täglich in den offiziellen katholischen Medien, grobe Fehler, Unklarheiten, und mehr noch Häresien von hochrangigen Priestern, und traurigerweise Bischöfen und höheren Kirchenfürsten hört, liest oder sieht. Ein erheblicher Teil der offiziellen Äußerungen — auch die höchste — ist verwirrend, widersprüchlich, viele Gläubige täuschend. Was sollten katholische Gläubige in diesen schwierigen Zeiten tun? Wie können wir in einer solchen Situation treu zum Glauben bleiben? Was ist unsere Pflicht?

Bischof Schneider: In der Kirchengeschichte gab es immer schon Phasen einer tiefen Glaubens- und Moralkrise. Die tiefste und gefährlichste Krise war zweifellos die arianische Krise im 4. Jahrhundert. Es war ein tödlicher Angriff auf das Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit. In jenen Zeiten waren es praktisch die einfachen Gläubigen, die den katholischen Glauben gerettet haben. Bei seiner Analyse der Krise, sagte der mittlerweile verstorbene John Henry Newman, dass es die „ecclesia docta“ war (d.h., die Gläubigen, die Anweisung von der Geistlichkeit erhielten), eher als die „ecclesia docens“ (d.h. die Inhaber des kirchlichen Lehramtes), die die Integrität des katholischen Glaubens im 4. Jahrhundert bewahrten. In Zeiten der tiefen Krise demonstriert die göttliche Vorsehung gern durch die Einfachen und Demütigen die Unzerstörbarkeit Ihrer Kirche. Die folgende Aussage des heiligen Paulus kann auch auf die innere Situation der Kirche angewendet werden: „Gott wählte, was die Welt für töricht erachtete, um die Weisen zu beschämen; Gott wählte, was die Welt für schwach hielt, um die Starken zu beschämen.“ (1 Kor 1,27). Wenn die einfachen Gläubigen beobachten, dass Vertreter der Geistlichkeit, und auch der hohen Geistlichkeit, den katholischen Glauben vernachlässigen und Fehler verkünden, sollten sie für ihre Bekehrung beten, sie sollten die Fehler der Geistlichkeit durch ein mutiges Glaubenszeugnis wiedergutmachen. Manchmal sollten die Gläubigen die Geistlichkeit auch beraten und korrigieren, jedoch immer mit gebürtigem Respekt, sprich nach dem Prinzip des „sentire cum ecclesia“, wie es z.B. die Hl. Katharina von Siena und die Hl. Brigitte von Schweden vorlebten. In der Kirche bilden wir alle einen Körper, den mystischen Leib Christi. Wenn der Kopf (der Klerus) schwach ist, sollte der Rest der Mitglieder versuchen, den ganzen Körper zu stärken. Schließlich erfolgt die unsichtbare Führung der Kirche durch Christus und wird durch seine unsichtbare Seele belebt, die der Heilige Geist ist. Deshalb ist die Kirche unzerstörbar.

Verwirrende und mehrdeutig Videobotschaft

Fülep: Papst Franziskus offenbarte seine Gebetsanliegen des interreligiösen Dialogs für den Monat Januar in einer Videobotschaft [7] Der Heilige Vater sagt, dass er dafür betet, „dass ein aufrichtiger Dialog zwischen Männern und Frauen verschiedener Religionen zu Früchte des Friedens und der Gerechtigkeit führen möge.“ Im Video sieht man den argentinischen Papst mit den Gläubigen anderer Religionen, darunter Juden, Muslime und Buddhisten, die jeweils ihren Glauben bekennen und gemeinsam erklären, dass sie an die Liebe glauben. Der Papst fordert zum interreligiösen Dialog auf und stellt fest: „die meisten der Bewohner des Planeten bekennen sich als Gläubige,“ und deshalb „ sollte dies zu einem Dialog zwischen den Religionen führen“.

„Nur durch Dialog „, unterstreicht er,“ werden wir in der Lage sein, Intoleranz und Diskriminierung zu beseitigen. „ In Anbetracht dessen, dass der interreligiöse Dialog „eine notwendige Bedingung“ für den Frieden in der Welt ist“, sagt der Papst: „dürfen wir nicht aufhören für sie zu beten oder mit denen zusammenarbeiten, die anders denken.“ Er gibt auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass sein Gebetsanliegen an alle Menschen weitergegeben wird. „In diesem breiten Spektrum der Religionen“, kommt Papst Franziskus zu dem Schluss, „ es gibt nur eines mit Sicherheit: wir alle sind Kinder Gottes“, und sagt, dass er Vertrauen in unsere Gebete hat. Im letzten Bild sehen wir den kleinen Jesus zusammen mit Buddha, der Menorah und einer muslimischen Gebetskette. Wenn wir glauben, dass Jesus Christus der einzige Sohn des Gottes ist, und dass die katholische Kirche, die Annahme des Glaubens und die Taufe notwendig sind zur Heilserlangung [8], und wir wissen, dass die Gotteskindschaft die Frucht der Rechtfertigung ist und dann dieses Video sehen, überfällt einen die Peinlichkeit…

Bischof Schneider: Natürlich. Leider ist diese Aussage des Papstes sehr verwirrend und mehrdeutig. Es stiftet Verwirrung, denn er setzt die natürliche Ebene, nach der alle Menschen Geschöpfe Gottes sind mit der übernatürlichen Ebene, nach der nur diejenigen, die an Christus glauben und die Taufe empfangen haben, Kinder Gottes sind, auf die gleiche Stufe. Nur jene sind Kinder Gottes, die an Christus glauben und die nicht aus dem Fleisch oder Blut geboren werden, was der natürlichen Ebene entspricht, sondern von Gott durch den Glauben an Christus und durch die Taufe geboren sind. Dies wird durch Gott selbst in dem Johannes-Evangelium erklärt. [9] Die oben erwähnte Aussage des Papstes in widerspricht in gewisser Weise dem Wort Gottes selbst. Und wie der heilige Paulus schrieb, ist es uns nur in Christus [10] und durch den Heiligen Geist, der in unsere Herzen ausgegossen wurde, möglich, dass wir „Abba, Vater“ sagen können. Auf der Grundlage des Wort Gottes, ist es absolut klar. Natürlich hat Christus sein Blut vergossen, um alle zu erlösen. Das ist die objektive Erlösung – das Ziel der Erlösung. Und deshalb kann jeder Mensch ein Kind Gottes werden, wenn er subjektiv Christus durch den Glauben und die Taufe akzeptiert. Deshalb müssen wir diese Unterschiede unbedingt eindeutig darlegen.

Der neokatechumenale Weg ist eine evangelisch-jüdischen Gemeinde

Fülep: Während die Tradition verfolgt wird, gibt es einige neue moderne Bewegungen, die sehr unterstützt werden. Einer von ihnen ist die Gemeinschaft von Kiko. Was halten Sie von dem neokatechumenaln Weg? [11]

Bischof Schneider: Hierbei handelt es sich um ein sehr komplexes und trauriges Phänomen. Offen gesagt, es ist das trojanische Pferd in der Kirche. Ich kenne sie sehr gut, weil ich in Kasachstan in Karaganda für sie mehrere Jahre der bischöfliche Delegierten war. Und ich assistierte bei ihren Messen und Treffen und las die Schriften von Kiko, ihrem Gründer, ich kenne sie also gut.

Wenn ich offen ohne Diplomatie spreche, muss ich folgendes sagen: Das Neokatechumenat ist eine protestantisch-jüdisch ist [12] Gemeinschaft innerhalb der Kirche bloß mit einer katholischen Dekoration. Der gefährlichste Aspekt ist in Bezug auf die Eucharistie, weil die Eucharistie das Herz der Kirche ist. Wenn das Herz in einer schlechten Verfassung ist, ist der ganze Körper in schlechter Verfassung. Für das Neokatechumenat ist die Eucharistie in erster Linie ein brüderliches Bankett. Dies ist ein protestantische, eine typisch lutherische Haltung. [13] Sie lehnen die Idee und die Lehre von der Eucharistie als wahres Opfer ab.

Sie halten auch die traditionelle Lehre und den Glauben an die Eucharistie als Opfer nicht für christlich, sondern für heidnisch. [14] Das ist völlig absurd, dass ist typisch lutherisch, evangelisch. Bei ihren Eucharistiefeiern behandeln sie das Allerheiligste Sakrament auf eine solch banale Weise, dass es manchmal schrecklich wird. [15] Sie sitzen beim Empfang der heiligen Kommunion und dann verlieren sie Bruchstücke, weil sie sich nicht um sie kümmern, und nach der Kommunion tanzen sie, statt zu beten und Jesus in der Stille anzubeten. Das ist wirklich weltlich und heidnisch, naturalistisch.

Fülep: Das Problem mag nicht einmal nur praktisch sein ...

Bischof Schneider: Die zweite Gefahr besteht in ihrer Ideologie. Die Hauptidee des Gründers des Neokatechumenats Kiko Argüello ist folgendermaßen: die Kirche hatte ein ideales Leben nur bis Konstantin im 4. Jahrhundert, nur diese war effektiv die reale Kirche. Und mit Konstantin begann die Kirche zu degenerieren: Degeneration der Lehre, der Liturgie und der Moral [16] Und die Kirche erreichte das Ende der Degeneration mit der Lehre und Liturgie des Konzilsdekrets von Trient..

Doch entgegen seiner Meinung, ist das Gegenteil der Fall: aufgrund der Klarheit der Lehre und Disziplin war es einer der Höhepunkte in der Kirchengeschichte. Kiko zufolge, währte das dunkle Zeitalter der Kirche vom 4. Jahrhundert bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil.

Erst mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sei das Licht in die Kirche gekommen. Das ist Ketzerei, denn das hieße, der Heilige Geist habe die Kirche verlassen. Und das ist wirklich sektiererisch und sehr im Einklang mit Martin Luther, der sagte, die Kirche befände sich im Dunkel bis er kam und nur durch ihn kam das Licht in die Kirche.

Die Position Kikos gleicht im Grunde der Luthers, nur, dass Kiko postulierte, die dunkle Zeit der Kirche währte von der Zeit Konstantins bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil. Folglich, legen sie das Zweite Vatikanische Konzil falsch aus. Sie behaupten, sie seien Apostel des Zweiten Vatikanischen Konzils und rechtfertigen all ihre häretisches Praktiken und Lehren mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Dies ist ein schwerwiegender Missbrauch.

Fülep: Wie konnte diese Gemeinschaft offiziell von der Kirche zugelassen werden?

Bischof Schneider: Dies ist eine weitere Tragödie. Sie gründeten eine mächtige Lobby im Vatikan vor mindestens dreißig Jahren. Und es gibt eine andere Täuschung: bei vielen Veranstaltungen präsentieren sie sehr viele Früchte der Bekehrung und viele Berufungen für die Bischöfe. Viele Bischöfe werden von den Früchten geblendet und sie sehen nicht die Fehler und untersuchen sie auch nicht. Sie haben große Familien, sie haben eine Menge Kinder, und sie haben einen hohen moralischen Standard im Familienleben. Dies ist natürlich ein gutes Ergebnis.

Allerdings gibt es auch eine Art übertriebenes Verhalten und den Druck auf Familien, so viele Kinder wie möglich zu bekommen. Das ist nicht gesund. Und sie sagen, wir akzeptieren die Humanae Vitae, [17], dass ist natürlich gut. Aber am Ende ist es eine Illusion, denn heutzutage gibt es auch eine ganze Reihe protestantischer Gruppen in der Welt mit einem hohen moralischen Standard, die auch viele Kinder haben und sich auch aufmachen, um gegen die Gender-Ideologie, Homosexualität zu protestieren und die auch die Humanae Vitae akzeptieren.

Doch für mich ist das kein entscheidendes Kriterium der Wahrheit! Es gibt auch viele protestantische Gemeinden, die viele Sünder bekehren, Menschen, die mit Süchten wie Alkoholismus und Drogen gelebt hatten. Die Frucht der Bekehrung ist kein entscheidendes Kriterium für mich und ich werde diese guten protestantischen Gruppen, die Sünder bekehrt und viele Kinder haben, nicht einladen, sich in einem Apostolat meiner Diözese zu engagieren. Dies ist die Illusion vieler Bischöfe, die sich von den so genannten Früchten blenden lassen.

Fülep: Was ist der Eckstein der Lehre?

Bischof Schneider: Die Lehre von der Eucharistie. Dies ist das Herz. Es ist ein Fehler zuerst die Früchte zu betrachten und die Lehre und Liturgie zu ignorieren oder sich nicht um sie kümmern. Ich bin sicher, dass es eine Zeit geben wird, wo die Kirche diese Organisation objektiv in der Tiefe untersuchen wird, ohne dem Druck der Lobbys der Neokatechumenalen Weges nachzugeben und ihre Fehler hinsichtlich der Lehre und der Liturgie wird wirklich ans Licht treten.

Christus ist der wahre Erlöser

Fülep: Vor fünfzig Jahren, wurde die Erklärung Nostra aetate [18] des Zweiten Vatikanischen Konzils verkündet. Sein vierter Artikel legt die Beziehung zwischen der katholischen Kirche und dem jüdischen Volk in einem neuen theologischen Rahmen dar. Diese Schrift ist eines der problematischsten und umstrittensten Dokumenten des Konzils, unter anderem wegen der Aussagen über die Juden. Und jetzt nach halben Jahrhundert wurde ein neues Dokument [19] von Kardinal Kurt Koch im Namen des Heiligen Stuhls verfasst, worin wir lesen können, „die katholische Kirche leite weder, noch unterstütze jede spezifische institutionelle Missionsarbeit gegenüber den Juden.“ [ 20] Ist Jesu Missionsbefehl [21] nicht länger gültig?

Bischof Schneider: Es ist unmöglich, weil es im absoluten Widerspruch steht zum Wort Christi. Jesus Christus sagte: „Ich bin nur für die verlorenen Schafe des Hauses Israel gesandt worden“ (Mt 15,24) Und seine Mission besteht fort, er hat es nicht abgeschafft. Er sagte, „geht hinaus zu allen Nationen und macht sie zu meinen Jünger.“[22] und nicht „geht hinaus zu allen Nationen mit Ausnahme der Juden „. Die obige Aussage impliziert das. Das ist absurd. Das ist gegen den Willen Gottes und gegen die ganze Geschichte des Lebens der Kirche in zweitausend Jahren. Die Kirche hat immer zu jedem unabhängig von seiner Nation und Religion gepredigt. Christus ist der einzige Erlöser. Heute lehnen die Juden den Bund Gottes ab. Es gibt nur einen Bund Gottes: der Alte Bund war nur die Vorbereitung und erreicht sein Ziel im neuen und ewigen Bund. Das ist auch die Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils: „der Hauptzweck für welches der alte Bund geplant und ausgerichtet war, war die Vorbereitung auf das Kommen Christi.

Gott, der Inspirator und Autor der beiden Testamente, arrangierte in Seiner Weisheit, dass das Neue Testament hinter dem Alten verborgen war und das Alte im Neuen offenbar wurde“(Dei Verbum, 15-16). Die Juden lehnten diesen göttlichen Bund ab, als er ihnen sagte: „Wer immer mich hasst, hasst auch meinen Vater“ (Joh 15,23). Diese Worte Jesu sind noch immer gültig für die heutigen Juden. „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen „(Mk 13,31). Und Jesus sagte, wenn du mich nicht annimmst, kannst du nicht zum Vater gelangen. [23] Wenn die heutigen Juden Christus ablehnen, lehnen sie den Vater und auch seinen Bund ab.

Weil es letztlich nur einen Bund gibt, nicht zwei Bündnisse: ging der Alte zum Neuen Bund über. Denn es gibt nur einen Gott, nicht zwei Götter: ein Gott des Alten Testaments, und ein Gott des Neuen Testaments. Das ist gnostische Häresie. Das ist die Lehre der Pharisäern und des Talmuds. Heute sind die Juden pharisäische Jünger Talmuds, die den Bund Gottes in seinem neuen und ewigen Bund ablehnen. Doch die gerechten Juden des Alten Testaments — die Propheten, Abraham und Moses – nahmen Christus an. Jesus sagte das, daher müssen wir darauf hinzuweisen.

Fülep: Während die Nostra Aetate, die in enger Verbindung zu Papst Johannes Paul II. steht, bezeichnet die Juden als „ältere Brüder“, verwendet Papst Benedikt XVI. sie als „Väter im Glauben“. Doch die Juden im Alten Testament und das talmudische Judentum sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, nicht wahr?

Bischof Schneider: Ja, natürlich. Leider sind diese Ausdrücke dieser beiden Päpste auch in gewisser Hinsicht mehrdeutig. Sie sind nicht klar. Also, wenn diese Worte zu bedeuten, dass die Juden unsere älteren Brüder sind, müssen wir darauf hinweisen, dass nur die Juden des Alten Testaments — die Propheten, Abraham und allen Heiligen des Alten Testaments — unsere älteren Brüder sind.

Das ist richtig, weil sie bereits Christus angenommen haben, nicht explizit, sondern auf der Ebene der Prophezeiungen und Symbole, und Abraham sogar ausdrücklich, indem Christus selbst sagte: „Dein Vater Abraham erfreute sich bei dem Gedanken meiner Ankunft, er sah ihn und freute sich „(Johannes 8,56).

Aber wie können wir das über die heutigen Juden des Talmud behaupten, die Christus ablehnen und nicht an Christus und die Heilige Dreifaltigkeit glauben? Wie können sie unsere älteren Brüder sein, wenn sie nicht an Christus glauben? Was sollen sie mich lehren? Ich glaube an Christus und die Heilige Dreifaltigkeit. Aber die Juden lehnen die Heilige Dreifaltigkeit ab, daher haben sie keinen Glauben. Deshalb können sie niemals meine älteren Brüder im Glauben sein.

Der Dialog mit dem Islam

Fülep: Der Islam ist die am häufigsten praktizierte Religion in Kasachstan [24]. Traditionell sind ethnische Kasachen sunnitische Muslime. Wie sind Ihre Erfahrungen hinsichtlich des Dialog mit ihnen? Es wird gesagt, der Islam sei dem Christentum ähnlich oder dem Judentum, weil sie an einen Gott glauben, der Monotheismus sei die Grundlage der Gespräche. Aber verhält es sich wirklich so? Ist ein tiefer theologischer Dialog mit ihnen überhaupt möglich? Ist Allah der gleiche Gott der Heiligen Dreifaltigkeit? Gibt es eine Grundlage für einen theologischen Dialog, wenn der Islam den Glauben der Menschwerdung hasst?

Bischof Schneider: Es gibt auch eine gewisse Verwirrung, wenn man sagt, dass die Juden, die Muslime und die Christen sind monotheistische Religionen. Das ist ziemlich verwirrend. Warum? Weil wir Christen immer nicht nur an den einen Gott, sondern an den Dreieinen Gott, an Gott, der Heiligsten Dreifaltigkeit glauben. Wir glauben nicht nur an den einen Gott, wie es jede menschliche Person durch das Licht der natürlichen Vernunft kann. Die Juden und die Muslime glauben an den einen Gott, der nur eine Person ist. Dies ist Ketzerei, dass ist nicht wahr.

Gott ist nicht eine Person, Gott ist drei Personen. Und was weitaus mehr wiegt ist, sie haben keinen Glauben, weil sie nur glauben, dass Gott eins ist, aber dies erfordert keinen Glauben, bloß natürliche Vernunft. Die Glaubenslehre besagt, dass jeder Mensch durch das natürliche Licht der natürlichen Vernunft in der Lage ist, dass Gott eine Person ist. Wir haben einen übernatürlichen Glauben und das ist ein wesentlicher Unterschied.

Objektiv gesehen, wird Gott durch die Vernunft erfasst, natürlich, die Heilige Dreifaltigkeit. Aber die Juden und die Muslime nehmen die Heilige Dreifaltigkeit nicht an. Daher können wir nicht zusammen beten, weil ihre Anbetung ihre Überzeugung, dass es nur einen Gott, eine Person gibt, offenbart. Doch wir Christen verehren immer Gott in drei Personen. Immer. Daher können wir nicht den gleichen Gottesdienst ausüben. Es wäre nicht wahr. Es wäre ein Widerspruch und eine Lüge.

Fülep: Heißt das, dass die beiden Weltgebetstage für den Frieden in Assisi [25] eine skandalöse Widerspruch darstellen?

Bischof Schneider: Leider enthalten und manifestieren sich in den Weltgebetstagen, die in Assisi Verwirrung in Bezug auf den erheblichen Unterschied zwischen dem Gebet der Christen, die sich immer auf die Allerheiligste Dreifaltigkeit richten und das Gebet der Menschen, die Gott als der Schöpfer und Person durch das Licht der natürlichen Vernunft erkennen und ihn nach natürlichen Vernunft anbeten. Der schmerzlichste Aspekt bei den interreligiösen Gebetstreffen in Assisi war jedoch die Tatsache, dass auch Vertreter polytheistischer Religionen teilnahmen, die Götzenkult betreiben und somit echte Abgötterei praktizieren, die laut der Heiligen Schrift die größte Sünde ist.

„Die Migration ist künstlich geplant und programmiert“

Fülep: Was ist Ihre eigene Meinung über die Migrationskrise in Europa? Was ist die gute katholische Haltung zu ihm?

Bischof Schneider: Das ist mehr oder weniger eine politische Frage. Die erste Aufgabe der Bischöfe ist es nicht, politische Aussagen zu treffen. Aber als Privatperson, nicht als Bischof, würde ich sagen, dass die so genannte „Migration“ künstlich geplant und programmiert ist, man kann sogar von einer Art Invasion sprechen. Einige globale politische Kräfte bereiteten sie schon vor Jahren vor, stiften Verwirrung und Kriege im Nahen Osten, indem sie diesen Terroristen helfen oder indem sie sich ihnen zumindest nicht offiziell entgegenstellen, auf diese Art und Weise – trugen sie zu dieser Krise bei. Der Transfer solcher Menschenmassen, die überwiegend Muslime sind und zu einer ganz anderen Kultur gehören, in das Herz Europas ist problematisch. Das ist ein programmierter Konflikt in Europa und das zivile und politische Lebens wird destabilisiert. Dies muss doch für jeden offensichtlich sein.

Die Kirche und Russland

Fülep: Ich würde Sie gern über die russische Orthodoxie und Russland befragen. Sie kennen die russisch-orthodoxe Kirche, ihr Leben und ihre Mentalität sehr gut. Nächstes Jahr wird der 100. Jahrestag von Fatima gefeiert. Russland wurde zweifelsfrei nicht direkt dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht und es ist nicht bekannt, sich zu Gott bekehrt zu haben. [26]

Bischof Schneider: Nun, wir kennen den Text, den Papst Johannes Paul II veröffentlichte. Dadurch wurde es in gewisser Weise eine Weihe Russlands, die auf jeden Fall keine explizite war. In diesem Schreiben sprach er von den Ländern und Nationen, die dieser Weihe bedürfen und deren Weihe von Maria gewünscht war. Es war natürlich eine Anspielung auf Fatima. Also, ich würde sagen, dass es eine indirekte Weihe Russlands war. Aber ich denke auch, die Weihe sollte auch auf explizite Weise erfolgen bei Russland ausdrücklich erwähnt wird. Ich hoffe also, dass dies in der Zukunft geschehen wird.

Fülep: Die katholische Tradition und die heilige katholische Liturgie im Usus Antiquior („ältere Gewohnheit“) könnte beim echten Ökumenismus mit der Orthodoxie helfen. Aber unglücklicherweise fühlen sie sich abgestoßen beim Anblick des modernen lateinischen Usus. Sie sagen, dass wir wie Protestanten seien. Das ist tragisch, wenn wir über die gemeinsame apostolische Tradition denken, die die Wurzel der lateinischen und griechischen Liturgien ist. Fördert es einen effizienten Dialog mit den östlichen Kirchen ohne katholische Tradition?Does that promote efficient dialogue with the Eastern churches without Catholic tradition?

Bischof Schneider: Natürlich, dass ist wahr. I often I have contact with Orthodox clergy and they say it to me. Ich habe oft Kontakt mit dem orthodoxen Klerus und sie sagen es mir. This manner of the celebration towards people, using women as lectors for example is more similar to Protestant worship. Diese Art und Weise der Feier mit Blick auf die Menschen, Frauen als Lektoren zum Beispiel, ist dem protestantischen Gottesdienst ähnlicher. The priest and the faithful form a closed circle, the celebration is like a meeting and a conference, and also the informal aspects during Mass are against the Catholic and Apostolic tradition which we have in common with the Orthodox church. Der Priester und die Gläubigen bilden einen geschlossenen Kreis, die Feier ist wie ein Treffen oder eine Konferenz, und auch die informellen Aspekte während der Messe sind gegen die katholische und apostolische Tradition ausgerichtet, die wir mit der orthodoxen Kirche gemein haben. So it is true and I am convinced that when we return to the traditional liturgy or at least celebrate the new order of Mass in a traditional manner, we will come closer to our Orthodox brothers, too, at least at the liturgical level. Daher ist es wahr und ich bin überzeugt, dass wenn wir zur traditionellen Liturgie zurückzukehren oder zumindest die neue Ordnung der Messe in einer traditionellen Art und Weise feiern, wir auch unseren orthodoxen Brüdern näherkommen werden, zumindest auf der liturgischen Ebene. In 2001 John Paul II wrote a letter to the Congregation of Divine Worship, in which he included a very interesting phrase. 2001 schrieb Johannes Paul II. einen Brief an die Kongregation des Gottesdienstes, der einen sehr interessanten Satz enthielt. He spoke about the traditional Roman liturgy, which is highly venerable and has similarities to the venerable Eastern liturgies. Er sprach über die traditionelle römische Liturgie, die hoch verehrungswürdig ist und Ähnlichkeiten mit den ehrwürdigen östlichen Liturgien habe.

Fülep: Papst Franziskus und der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill von Moskau und ganz Russland trafen sich am 12. Februar 2016 in Havanna, Kuba, um eine historisch gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen [28] Dieses Dokument enthält 30 Punkte, von denen nur 3 sich auf theologische Fragen beziehen. Der Rest bezieht sich auf den Weltfrieden, soziale Fragen, Schutz des Lebens, die Ehe, Umweltschutz und die Religionsfreiheit. Was ist die Bedeutung dieses Treffens?

Bischof Schneider: Die Tatsache, dass ein Papst und ein russischer Patriarch sich zum ersten Mal in der Geschichte treffen, ist bereits von besonderer Bedeutung. Auf der menschlichen und psychologischen Ebene entfernt ein solches Treffen Jahrhunderte altes gegenseitiges Misstrauen und Entfremdung. In diesem Sinne war es ein wichtiges Treffen. Die theologischen Fragen wurden jedoch fast völlig ausgeschlossen. Die Umstände des Treffens hatte auch eine klare politische Dimension. Wir hoffen, dass die göttliche Vorsehung dieses Treffen für eine zukünftige Einheit in der Gesamtheit des katholischen Glaubens verwenden wird.

Wir müssen unsere Sünden bereuen

Fülep: Papst Franziskus eröffnet das Iubilaeum Extraordinarium Misericordiae [29], eine Zeit des Gebets, beginnend vom Fest der Unbefleckten Empfängnis (8. Dezember) 2015 bis zum Fest Christkönig (20. November) 2016. Wir hören eine Menge Lehren und Meditationen über die Barmherzigkeit. Wie interpretieren Sie die Barmherzigkeit Gottes?

Bischof Schneider: Die Barmherzigkeit Gottes ist seine Liebe zu uns. Und die Barmherzigkeit Gottes wurde uns offenbart, als er zu uns kam und einer von uns wurde. Es ist diese unaussprechliche Barmherzigkeit Gottes, dass er beschloss, Mensch zu werden und uns erlöst am Kreuz. Die Barmherzigkeit Gottes liegt in der Tatsache, dass er immer bereit ist, uns zu vergeben, wenn wir unsere Sünden aufrichtig bereuen.

Jesus selbst sagte Petrus, als er ihn fragte, [30] „wenn mein Bruder gegen mich sündigt, so werde ich ihm siebenmal vergeben,“ und Jesus sagte: „nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal“, dass heißt, jedes Mal, wenn euer Bruder euch aufrichtig um Vergebung bittet. Immer wenn wir Gott bitten, unsere Sünden zu vergeben, egal wie groß und schrecklich sie sind, wird er uns vergeben, vorausgesetzt bereuen sie aufrichtig, dass heißt wir sind bereit, sie in Zukunft zu vermeiden.

Aber leider legt die Gruppe von Kardinal Kasper und jene Geistliche, die seine Theorie unterstützen, dass Konzept der Gnade falsch aus und missbraucht sie, indem sie die Möglichkeit einstreuen, dass Gott verzeiht, auch wenn wir nicht die feste Absicht haben, zu bereuen und die Sünde in Zukunft zu vermeiden. Letztlich bedeutet dies eine vollständige Zerstörung des wahren Begriffes der göttlichen Barmherzigkeit. Eine solche Theorie sagt: Sie sündigen weiter, Gott ist barmherzig. Das ist eine Lüge und in gewisser Weise auch ein spirituelles Verbrechen, weil man die Sünder drängt, die Sünde fortzusetzen und somit folglich für alle Ewigkeit verloren sind und verurteilt werden.

Fülep: Was ist die Verbindung zwischen der Gnade Gottes und der Heiligen Eucharistie? Ist das heilige Sakrament das wichtigste Zeichen der Barmherzigkeit Gottes, als er sich vere, realiter et substantialiter (wahrhaft, wirklich, wesentlich) hingab? [31]

Bischof Schneider: Natürlich ist es das. Denn die heilige Eucharistie ist das Sakrament des Kreuzes Christi, dass Sakrament seines Opfers, die in jeder Heiligen Messe gegenwärtig gemacht wird. Der Akt der Erlösung wird gegenwärtig, welches der größte Akt der Barmherzigkeit Gottes ist. Daher ist die Eucharistie ist eine Demonstration und Verkündigung der lebendigen Barmherzigkeit Gottes für uns.

Aber die Eucharistie enthält nicht nur das Opfer Christi, sondern auch die Person Christi selbst. Sein Körper und seine Seele sind wirklich vorhanden und dies ist der heiligste und heilige Wirklichkeit, die wir hier auf der Erde haben. Wir können uns dem Heiligen nur als öffentlicher Sündenbekenner nähern, der sagt: „O, mein Herr, ich bin nicht würdig, aber heile mich, reinige mich!“ Die Eucharistie ist also auch eine Demonstration der Barmherzigkeit Gottes, der verlangt, dass wir uns vorher reinigen und von unseren Sünden reinwaschen sollten.

Das wichtigste und eigentliche Sakrament der Gnade ist jedoch das Sakrament der Buße. Die Eucharistie ist die Kundgebung der Barmherzigkeit Gottes, und es verlangt notwendigerweise das spezifische Sakrament der Barmherzigkeit, welches das Sakrament der Buße ist, damit die Seele gereinigt werde. Das Tor zur Barmherzigkeit ist das Sakrament der Buße: das ist das geöffnete Tor des Herzens Jesu, während der sakramentalen Lossprechung fließt aus dem Herzen Jesu sein Blut, dass den Sünder reinigt. Die Heilige Messe enthält in sich selbst die Quelle aller anderen Sakramente und diese Quelle ist das Opfer des Kreuzes.

Der Heilige Geist ist stärker

Fülep: Im nächsten Jahr wird das Summorum Pontificum motu proprio (apostolisches Schreiben zur höchsten bischöflichen Gewalt) [32] zehn Jahre alt. Eure Exzellenz haben verfolgt, wie das päpstliche Gesetz weltweit beobachtet wird. Wie beurteilen Sie die Situation?

Bischof Schneider: Selbstverständlich, als Folge des Motu proprio begann die traditionelle Liturgie sich langsam, aber sehr stark zu verbreiten. Eine solche Bewegung kann nicht mehr angehalten werden. Sie ist schon so stark, besonders bei den jungen Generationen: die Jugend, Seminaristen, junge Familien. Sie wollen die Schönheit des katholischen Glaubens durch diese Liturgie erfahren und das ist für mich ein echtes Zeichen der Arbeit des Heiligen Geistes, weil es sich so natürlich und langsam ausbreitet, ohne die Hilfe der offiziellen Strukturen der Kirche, ohne die Hilfe der Nomenklatur.

Oft wurde diese Bewegung auch mit dem Widerstand von offiziellen Vertretern der Kirche konfrontiert. Unabhängig von der Behinderung seitens der kirchlichen Bürokratie, wächst und verbreitet es sich, und das ist für mich das Werk des Heiligen Geistes. Und der Heilige Geist ist stärker als einige Bischöfe und Kardinäle und einige gut etablierte kirchliche Strukturen.

„Lex credendi — lex orandi — lex vivendi (Gesetz des Glaubens, des Gebets und des Lebens) „

Fülep: Es gibt viele Traditionalisten, die nur die Schönheit der Liturgie sehen und sich nicht um die Lehre kümmern. Formalismus, Ritualismus und Perfektionismus sind sehr gefährlich, weil diese Fehler die doktrinäre Wahrheit, Leben und Liturgie trennen. Wie können wir diese Probleme vermeiden?

Bischof Schneider: Es ist das grundlegende katholische Prinzip, dass besagt: „Lex credendi est lex orandi“. Das bedeutet, dass das Gesetz des Glaubens, die katholische Wahrheit im Gesetz des Gebetes zum Ausdruck gebracht werden muss, im öffentlichen Gottesdienst der Kirche. [33] Die Texte und die Riten der Liturgie müssen die Integrität und die Schönheit des katholischen Glaubens und der göttlichen Wahrheiten reflektieren.

Wenn wir die Schönheit der Liturgie lieben, ihre traditionelle Form, sollten wir in unserer Seele und in unserem Geist berührt werden, um die katholische Wahrheit mehr zu lieben und sie in unserem täglichen christlichen Leben zu leben. Ein wahrer Katholik muss zunächst die Integrität des Glaubens lieben, und aus dieser Liebe kommt die Integrität zur Liturgie und aus dieser Liebe kommt die Integrität zur Moral. So kann man das traditionelle Axiom ausweiten: „Lex credendi — lex orandi — lex vivendi“ (Gesetz des Glaubens – Gesetz des Gebetes – Gesetz des Lebens). Die Integrität des katholischen Glaubens müssen gepflegt und verteidigt werden, aber immer nach dem Prinzip „sentire cum ecclesia“, dass heißt, mit Respekt und Liebe.

„Non possumus!“ (Nicht in der Lage sein)

Fülep: Während der Zeit von Johannes Paul II, erließ die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung eine Anweisung mit dem Titel „Redemptionis Sacramentum“ und beinhaltet bestimmte Fragen bezüglich der heiligsten Eucharistie [34], die zu beobachten sind oder die es zu vermeiden gilt.

Dieses Dokument setzt fest, dass „jedem Kommunikanten, der das Sakrament auf die Hand wünscht, in den Regionen, wo die Bischofskonferenz mit der Anerkennung des Apostolischen Stuhls die Handkommunion erlauben, die heilige Hostie ihm oder ihr entsprechend ausgeteilt werden soll. Allerdings, soll besondere Sorgfalt darauf verwendet werden, um sicherzustellen, dass die Hostie in Anwesenheit des Pfarrers vom Kommunikanten empfangen wird und niemand mit der eucharistischen Gestalt in der Hand weggeht. Sobald die Gefahr der Entweihung besteht, sollte die heilige Kommunion nicht auf die Hand des Gläubigen ausgeteilt werden. „[35] Wir glauben an die Lehre der wirklichen Gegenwart des Herrn Jesus Christus in der heiligen Eucharistie. Die Spendung des heiligen Sakramentes in die Hand birgt das Risiko, dass kleine Fragmente hinunterfallen und somit das Allerheiligste entweiht wird. [36] Aus Ihrem Buch wissen wir, dass die alte Praxis von der aktuellen protestantischen Form völlig abwich. Auf die Frage, die heilige Kommunion in die Hand zu spenden, wäre „Non possumus“ (Wir können nicht) die einzig angemessene Antwort der Priester, Diakone orextraordinary Minister? [37]

Bischof Schneider: Ja. Ich stimme völlig damit überein. Ich habe nichts hinzuzufügen, da es so offensichtlich ist. In erster Linie müssen wir unseren Herrn verteidigen. Es ist eine Tatsache, dass fast bei jeder Austeilung der heiligen Kommunion auf die Hand eine reale Gefahr des Verlustes von Fragmenten besteht.

Daher können wir die heilige Kommunion nicht in die Hand geben. Das ist zu gefährlich. Wir müssen uns dafür entscheiden, unseren Herrn zu schützen und zu verteidigen. Das Gesetz der Kirche ist dem Wohl der Kirche untergeordnet. Und in diesem Fall erlauben die Buchstaben des Gesetzes die Handkommunion zu geben – und verursacht dadurch großen geistigen Schaden des Allerheiligsten in der Kirche, dass heißt, unserem Herr in der Eucharistie.

Somit ist die Handkommunion gefährlich und schadet der Kirche. Daher können wir diesem Gesetz nicht folgen. In der Praxis ist es natürlich schwierig, weil in einigen Orten die Menschen bereits nur die Handkommunion gewohnt sind. Allerdings sollten wir es ihnen mit viel Überzeugung und Liebe erklären und in der Regel akzeptieren es die meisten. Deshalb müssen wir unser Bestes tun, um dies zu erreichen.

Fülep: Was ist, wenn die Vorgesetzten Seminaristen, Ministranten oder außerordentlichen Seelsorgern nicht erlauben, dies zu tun?

Bischof Schneider: Ich würde es vorziehen, nicht die Handkommunion zu spenden. Und wenn der Vorgesetzte mich dazu zwingen sollte, würde ich sagen: „Ich kann nicht“. Ich habe die Verpflichtung den Vorgesetzten zu sagen, dass auch ich ein Gewissen haben.

Regnum Eucharisticum (Eucharistische Königsherrschaft)

Fülep. In den letzten paar Tagen, Eure Exzellenz, hatten Sie die Möglichkeit, die Creme der ungarischen traditionellen Katholiken und ungarischen traditionellen Priester bei Ihren Konferenzen und bei der heiligen Messe zu treffen Wir besuchten das Parlament und beteten vor der Heiligen Ungarischen Krone und der Heiligen rechten Hand des Königs Hl. Stephan. Wie ist Ihr Eindruck von der Regnum Marianum (Herrschaft Mariens)? [38]

Bischof Schneider: Es ist so ein schönes Land! Ich sehe so schöne Dörfer und Kirchen überall! Diese Reise zeigt mir, dass dies ein katholisches Land ist. Und ich hoffe, dass die Ungarn dem Regnum Marianum treu bleiben, so dass Ihr Land wirklich von Unserer Dame regiert wird. Und die Herrschaft Christi wird immer durch Maria realisiert. Also, wenn Sie ein Regnum Marianum sind, sollten Sie auch ein Regnum Eucharisticum sein. Möge die Liebe, die Ehrfurcht und die Verteidigung unseres eucharistischen Herrn auch in Ungarn wachsen.

Fußnoten von Dániel Fülep

Interview geführt und veröffentlicht durch das

JOHN HENRY NEWMAN Zentrum für höhere Bildung, Ungarn.

newman.hu

https://www.facebook.com/newmankozpont/

Regnum Eucharisticum, Conference Proceedings

© Athanasius Schneider, Fülep Dániel ISBN 978 615 80263 6 9

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vorbehaltlich unter der richtigen Angabe der Quelle und Rorate Caeli

[1] Der Lehrplan von den Fehlern (Syllabus Errorum) ist ein Dokument des Heiligen Stuhls unter Papst Pius IX am 8. Dezember 1864 am Fest der Unbefleckten Empfängnis, am selben Tag wurde die Enzyklika Quanta cura des Papstes veröffentlicht. Es listete die Positionen der Kirche zu einer Reihe von philosophischen und politischen Bereichen auf, und verwies auf die Lehre der Kirche zu diesen Fragen, wie in einer Reihe von zuvor ausgegebenen Dokumenten. Es ist wichtig, da es weithin als Angriff der Kirche auf die Moderne, Säkularisierung und die politische Emanzipation interpretiert wurde.

[2] Katholische Kultur (Katholische World News). 21. Januar 2011.

[3] tatsächliche Beteiligung

[4] http://w2.vatican.va/content/pius-x/it/motu_proprio/documents/hf_p-x_motu-proprio_19031122_sollecitudini.html (22. November 1903)

[5] Sacrosanctum Concilium, die Verfassung zur heiligen Liturgie ist eine der Verfassungen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es wurde durch eine Abstimmung der versammelten Bischöfen mit einem Stimmenanteil von 2147: 4 genehmigt und von Papst Paul VI am 4. Dezember 1963 verkündet.

[6] Das Dei verbum (Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung) wurde während des Zweiten Vatikanischen Konzils durch Papst Paul VI. am 18. November 1965 verkündet, nach Zustimmung der versammelten Bischöfe durch eine Abstimmung von 2344: 6 Stimmen. Es ist eines der wichtigsten Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils.

[7] http://thepopevideo.org/en/video/interreligious-dialogue.html

[8] Vgl Mk 16,16

[9] Vgl Joh 3,4-6.

[10] Vgl „Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!“ (Röm 8,15)

[11] Der Neokatechumenale Weg (Neokatechumenat, NCW) ist eine Organisation, dass sich der christlichen Bildung von Menschen widmet. Es wurde 1964 in Madrid von Kiko Argüello und Carmen Hernández gegründet.

[12] Die Gemeinschaft mischt der Liturgie der Kirche protestantische und jüdische Elemente bei.

[13] Die Bewegung wollte seit langem die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung dazu bewegen, seine liturgischen Missbräuche zu genehmigen. Nach Beratungsgesprächen mit der Kongregation genehmigte der Päpstliche Rat für Laien das katechetische Verzeichnis des Neokatechumenalen Weges und die darin enthaltene sonderliturgische Praxis. Daher ist die Genehmigung nur für die nicht-liturgische Praxis gültig. Das Dekret vom 20. Januar 2012 hat nichts mit den „liturgischen Neuerungen“ des Neokatechumenalen Weges zu tun, diese sollten sofort beendet werden, weil sie gegen die allgemeinen Regeln und Praxis der Kirche gerichtet sind.

[14] Das Konzil von Trient (1545-1563) erklärte es zum Glaubenssatz, dass das Opfer der heiligen Messe, entgegen der protestantischen Auffassung, ein versöhnendes Element umfasst (DH 1743, 1753). Das Opfer wurde von Christus selbst beauftragt. Es ist nicht nur ein einfaches Gedenken, Verherrlichung oder eine Danksagung, sondern ein echtes Sühneopfer für die Lebenden und die Toten. Die Tatsache jedoch, dass die Masse ein wirkliches Opfer ist, ist nicht gleichzusetzen mit der Aussage, dass das Opfer Christi wiederholt werden muss. Die Kirche wendet das Opfer Christi nicht in ein heidnisches Menschenopfer um. Das Opfer der heiligen Messe ist nicht eine Wiederholung des Kreuzesopfer, sondern die Vergegenwärtigung des Opfer Christi unter sakramentalen Zeichen. In diesem Sinne ist es „Gedenken“, in dem die Realität der sakramentalen Ökonomie selbst vorhanden ist (DH 1740). Christus ist derselbe Hohepriester in der heiligen Messe als am Kreuz (DH 1743).

[15] Die Liturgie des Neokatechumenalen Weges entspricht nicht den Allgemeinen Anweisungen des Römischen Messbuches oder anderer liturgischen Regeln, sondern hat seine eigenen „liturgische Neuerungen“. Die liturgische Praxis des Weges ist voll von Missbrauchsmöglichkeiten: in der Tat hat der Vatikan auf Probleme der Bewegung wie die Laienpredigten in ihre heiligen Messen, den Tanz der Gläubigen während der Liturgie und das überwiegende Stehen statt Knien während des eucharistischen Gebets, den Empfang der heiligen Kommunion im Sitzen und das Durchreichen des großen Kelches mit dem Blut Christi von Hand zu Hand aufmerksam gemacht. Verordnungen über die Kirchenmusik werden komplett ignoriert. Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Weg, die Gläubigen von der Pfarrei und der Kirche trennt: die heilige Sonntagsmesse, die voll von Missbräuchen ist, wird immer am Samstagabend als „Privatmesse“ der Gemeinde gefeiert, in der Regel nicht in einer Kirche, sondern an ein profanen Ort, z.B. in einem Gemeinschaftsraum.

[16] Am 13. Juni 313 erteilte Konstantin das Edikt von Mailand, womit die Christenverfolgung beendet und das Christentum als eine gültige Religion des Römischen Reiches anerkannt wurde. 315 beseitigte er die Kreuzigung als eine Form der Hinrichtung und gewährte der Kirche alle Privilegien der heidnischen Religionen. 321 erklärte Konstantin den Sonntag als Feiertag. Als absoluter Herrscher unterstützte er ab 324 die Errichtung des institutionellen Fundaments der Kirche im ganzen Reich. Die Errichtung der institutionellen Struktur und die sozialpolitische Stärkung der Kirche sowie die Allianz von Thron und Altar wurde von Protestanten als Sieg des Heidentums betrachtet.

[17] Die Humanae vitae (Vom menschlichen Leben) ist eine von Papst Paul VI. geschriebene Enzyklika und wurde am 25. Juli 1968 herausgegeben. Erarbeitet unter dem Titel der Geburtenregelung bekräftigt es erneut die orthodoxe Lehre der katholischen Kirche in Bezug auf die eheliche Liebe, die verantwortliche Elternschaft und die kontinuierliche Ablehnung der meisten Formen von Geburtenkontrolle.

[18] Die Nostra aetate (In unserer Zeit) ist die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen. Verabschiedet mit 2221: 88 Stimmen der versammelten Bischöfe wurde diese Erklärung am 28. Oktober 1965 von Papst Paul VI. verkündet. Der erste Entwurf, mit dem Titel Decretum de Iudaeis (Dekret über die Juden), wurde im November 1961 abgeschlossen, etwa 14 Monate nachdem Kardinal Bea von Papst Johannes XXIII. damit beauftragt wurde. Dieser Entwurf ging im Grunde nirgendwohin, wurde nie dem Konzil vorgelegt, die am 11. Oktober 1962 eröffnet wurde.

[19] Die Kommission für religiöse Beziehungen mit den Juden: „Die Geschenke und die Berufung Gottes sind unwiderruflich“ (Röm 11,29), eine Reflexion über theologische Fragen zu katholisch-jüdischen Beziehungen anlässlich des 50. Jahrestages von „Nostra aetate“ (10. Dezember 2015) http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/chrstuni/relations-jews-docs/rc_pc_chrstuni_doc_20151210_ebraismo-nostra-aetate_en.html

[20] Ibid 40.

[21] „Darum gehet hin und lehret alle Völker machen, sie im Namen des Vaters und tauft und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,19- 20).

[22] Vgl Mt 28,19.

[23] Vgl „Jesus sagte zu ihm, »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.«„ (Joh 14,6).

[24] Der Volkszählung von 2009 zufolge, sind 70% der Bevölkerung Muslime, 26% Christen, 0,1% Buddhisten, 0,2% andere (meist Juden) und 3% nicht religiös, während 0,5% sich einer Antwort enthielten.

[25] Papst Johannes Paul II. organisierte den ersten Weltgebetstag für den Frieden in Assisi, Italien, am 27. Oktober 1986. Insgesamt kamen 160 religiöse Führer für einen Tag zusammen und verbrachten ihn im gemeinsamen Fasten und Gebet zu ihrem Gott oder Göttern. Der Nachfolger von Papst Johannes Paul II., Papst Benedikt XVI. reiste nach Assisi am Donnerstag, den 27. Oktober 2011 für eine ökumenische Diskussion, um des Treffens 1986 zu gedenken. Aber es fand kein einziger interkonfessioneller Wortgottesdienst statt, dass Papst Benedikt XVI. Auffassung angesichts solcher Versammlungen reflektierte, dass solche Treffen gut sind, aber man kann nicht den Eindruck erwecken — auch nach außen, für andere interpretierbar — dass theologische Unterschiede keine Rolle spielen.

[26] „Der dritte Teil des Geheimnisses bezieht sich auf Worte Unserer Lieben Frau: „Wenn nicht, wird [Russland] ihre Fehler in die ganze Welt verbreiten, Kriege und Verfolgungen der Kirche verursachen. Die Guten werden gemartert; der Heilige Vater wird vieles erleiden; verschiedene Nationen werden „vernichtet“ (13-VII-1917). ... Wenn meine Wünsche erhört werden, wird Russland sich bekehren und es wird Friede herrschen; wenn nicht, werden sich ihre Fehler in der ganzen Welt verbreiten usw. „

[27] „Die heilige Liturgie, welches die Konstitution Sacrosanctum Concilium für den Höhepunkt des Lebens der Kirche hält, kann nie auf eine bloß ästhetische Realität reduziert werden, noch kann es als ein Instrument, dessen Ziele vor allem pädagogischer oder ökumenischer Natur betrachtet werden. Die Feier der heiligen Geheimnisse ist, vor allem, ein Akt des Lobpreises des unumschränkten Hoheit Gottes, drei in einem, ein von Gott selbst gewollter Ausdruck. ... Die Feier der Liturgie ist ein Akt der Tugend der Religion, im Einklang mit ihrer Natur, muss sie von einem tiefen Sinn für das Heilige geprägt sein. Dadurch soll der Mensch und die gesamte Gemeinschaft sich des Seins in besonderer Weise bewusstwerden, durch Seine Gegenwart, der dreimal heilig und übernatürlich ist.

[Folglich kann die flehentliche Haltung nur von Ehrfurcht und Ehrfurchtssinn durchdrungen sein, dass nur dem Wissen entstammen kann, dass man in der Gegenwart der Majestät Gottes ist. Wollte Gott das nicht zum Ausdruck bringen, als er Moses befahl, seine Sandalen vor dem brennenden Dornbusch auszuziehen? Haben nicht die Haltung Mose und Eli, die nicht wagten, Gott facie ad faciem [von Angesicht zu Angesicht] zu schauen, dies zum Ausdruck gebracht? Das Volk Gottes muss die Priester und Diakone sich in einer Weise verhalten sehen, die voller Ehrfurcht und Würde ist, um ihnen zu helfen, die unsichtbaren Dinge ohne unnötige Worte und Erklärungen zu durchdringen.

Im römischen Missale vom Hl. Pius V., sowohl wie in mehreren östlichen Liturgien gibt es sehr schöne Gebete, durch die der Priester das tiefste Gefühl der Demut und Ehrfurcht vor den heiligen Mysterien zum Ausdruck bringt:. Sie enthüllen die Substanz der Liturgie.“ In seiner Ansprache an die Vollversammlung der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung am 21. September 2001 betonte Papst Johannes Paul II. stark, dass die treue Übersetzung der liturgischen Bücher von größter Bedeutung ist. Er forderte auch eine entsprechende Katechese bezüglich Volksfrömmigkeit, die die Menschen immer zu einem besseren Verständnis der Messe führe. Adoremus, Gesellschaft für die Erneuerung der heiligen Liturgie. Online Edition — Vol. VII, No. 9: Dezember 2001 — Januar 2002.

[28] http://en.radiovaticana.va/news/2016/02/12/ joint_declaration_of_pope_francis_and_patriarch_kirill / 1.208.117

[29] Außerordentliche Jahr der Barmherzigkeit

[30] „Dann fragte Petrus ihm:“ Herr, wenn mein Bruder gegen mich sündigt, wie oft muss ich ihm verzeihen? So viele wie siebenmal? „Jesus antwortete:“ Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal ' „(Mt 18, 21-22).

[31] Wahrlich, wirklich und wesentlich, vgl DH 1637.

[32] Summorum Pontificum (Von den Päpsten) ist ein Apostolisches Schreiben von Papst Benedikt XVI., motu proprio (auf eigene Initiative) am 7. Juli 2007 herausgegeben und seit dem 14. September 2007 in Kraft. Es wurde herausgegeben zusammen mit einem Brief von Papst Benedikt, worin er seine Gründe für die Herausgabe erklärt, und die Umstände näher beschreibt, wie Priester der lateinischen Kirche Messe entsprechend des „1962 vom seligen Johannes XXIII. verkündeten Missale“ feiern könnten (einer der letzten Ausgaben des römischen Meßbuches, die als die traditionelle lateinische Messe bekannt ist) und die meisten der Sakramente in der Form vor den liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils handhabt. Mit der Zustimmung von Papst Benedikt XVI. gab die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei, die Instruktion Universae Ecclesiae am 30. April 2011, anlässlich des Festes des heiligen Pius V., heraus, um einige Aspekte des Summorum Pontificum zu klären.

[33] In dieser Formulierung umschreibt seine Exzellenz, den Grundsatz „lex orandi, lex credendi“, also „das Gesetz des Betens ist das Gesetz des Glaubens“, dass geht zurück auf die Zeit des heiligen Augustinus, was bedeutet, dass, wenn man verstehen möchte, was die Kirche glaubt, muss man wissen, wie sie betet, weil ihr Glaube und Gebet niemals einander widersprechen. Obwohl dieses Prinzip in erster Linie die liturgischen Gebete betrifft, betrifft es auch andere offizielle Gebete, deshalb sind die offiziellen Gebete der Kirche als authentische Quellen der katholischen Glaubenslehre zu betrachten.

[34] Diese Anweisung, die von der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung vorbereitet wurden durch das Mandat des Papstes Johannes Paul II. in Zusammenarbeit mit der Kongregation für die Glaubenslehre, wurde vom Papst am Fest des Hl. Josephs, am 19. März 2004 genehmigt und er beauftragte, die gleichzeitige Veröffentlichung und Beobachtung aller Beteiligten.

[35] Ibid 92.

[36] Diese Art und Weise ist nur ein Sonderrabatt (indultum). Es ist wichtig zu wissen, dass nach den derzeit gültigen Regeln die Gläubigen, normalerweise die heilige Kommunion kniend empfangen, vgl RS 90.

[37] Wie die Märtyrer von Abitina es ausdrückten: „Sine Dominico non possumus“ — wir können nicht leben ohne diese Sache des Herrn.

[38] Regnum Marianum (Marias Königreich) ist ein alter katholischer Namen für Ungarn. Es bedeutet, dass Königreich (Land) Mariä. Der Name stammt aus der Tradition, dass der erste ungarische König, der Hl. Stephan, der ohne Erben verstarb, dass Land der Heiligen Ungarischen Krone und der Jungfrau Maria aufopferte. Seitdem war die Jungfrau Maria, die wahre Königin des ungarischen katholischen Königreichs gewesen. Der Name Regnum Marianum wurde oft verwendet, um eine starke Verbindung zwischen Ungarn und der katholischen Kirche zum Ausdruck zu bringen.

Ursprünglich zu finden bei http://rorate-caeli.blogspot.com/2016/04/exclusive-interview-with-bishop.html

Ganzes Interview auf Englisch: www.cfnews.org/…/05f314bfeef9bcf… 

http://www.cfnews.org/page88/files/05f314bfeef9bcfe71f26ec260630a8d-572.html